ISBN und Konsorten

In der letzten Zeit habe ich mich auch in den diversen Literatur-, Schrifsteller-, Autoren-Foren umgetan, um sich über die rechtlichen Nebenwirkungen zu informieren, die mit der Veröffentlichung eines Romans einher gehen. Für besondere Reaktionsfreudigkeit und -schnelle sei an dieser Stelle die Schreibwerkstatt hervorgehoben, für einen Stapel an Informationen das Literaturcafe.

ISBN / VLB
Die internationale Buchnummer (ISBN) ist für eine Veröffentlichung nicht notwendig, aber anzuraten, wenn man ein Printprodukt in Umlauf bringen will, da der Buchhandel das Buch über diese Nummer bestellt. Bei eBooks ist dieser Weg aber eher zu vernachlässigen. Die ISBN ist auch eine Kostenfrage, denn für eine Privatperson, die eine ISBN bestellt, schlägt diese mit knapp 80€ zu Buche. (Günstiger kommt man an ISBN nur, wenn man selbst einen Verlag gründet und dann spezielle Konditionen und ganze Pakete mit Nummern erhält. Da sind dann aber ganz andere rechtliche Fragen relevant.)
In das "Verzeichnis lieferbarer Bücher" kommt man nur mit einer ISBN, bei amazon (oder anderen Händlern) verkaufen ohne einen Eintrag im VLB, geht auch wiederum anscheinend nicht. Und wieder Kosten: Ein Eintrag im VLB kostet eine jährliche Gebühr pro Titel, es gibt allerdings eine Mindestgebühr von wiederum knapp 80€, das muss man mit Verkäufen erst einmal erwirtschaften.
Wenn das noch nicht abschreckend genug ist: Die ISBN-Regelung gilt pro "Ausgabe" eines Buchs und die gibt es schon, bevor es eBooks gab. D.h. für ein eBook, dass pro Datei-"Version" (= gleiche Ausgabe in einem anderen Dateiformat, EPUB, MOBI, PDF, etc.) eine eigene ISBN nötig wird.

Buchtitel
Man kann sich nicht einfach einen Buchtitel ausdenken und diesen dann auch verwenden. Gibt es den Titel nämlich schon, kann man in rechtliche Schwierigkeiten mit dem Rechteinhaber kommen. Für mich besonders relevant, da die meisten meiner Roman sehr kurze Titel (1-2 Wörter) haben, was schon einmal schnell zu Kollisionen mit bereits veröffentlichen Büchern kommen kann.

Preisbindung
Die Buchpreisbindung sorgt (in Deutschland) dafür, dass ein festgelegter Buchpreis von allen Verkäufern eingehalten werden muss. (Ohne Buchpreisbindung wäre es z.B. möglich, dass ein Buch in verschiedenen Läden zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird.)
Wichtig wird das rein rechnerisch, wenn ein Buch über verschiedene Anbieter vertrieben wird, dann muss man (ich) darauf achten, dass der Preis überall identisch ist (wenn es sich um dieselbe "Ausgabe", resp. Dateiformat handelt). Da manche Anbieter die Eingabe des Netto-Verkaufspreises erwarten, gibt es hier zusätzliche Rechenaufgaben, vor allem, weil z.B. amazon seine eBooks von seinem Sitz in Luxemburg verkauft, so dass der luxemburgische Steuersatz fällig wird.
(Hinweis: Die Preisbindung ist allerdings nicht dafür verantwortlich, dass oft der Eindruck entsteht, dass eBook so teuer sind, die Bindung legt lediglich fest, dass eine Ausgabe überall das gleiche kostet, der Verleger darf sich die Preise aber aussuchen und muss sich dann daran halten. s. hier und hier)

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Dieses Zitat ist offenbar nicht von Kafka