Wer liest eigentlich bei Twitter mit?



Um direkt die Antwort auf die im Titel gestellt Frage zu geben: Ich nicht.

Als ich diesen Blog aufgesetzt habe, habe ich mir natürlich Gedanken darüber gemacht, wie ich meine Inhalte am besten unter die Leute bringe und bewerbe, um den ein oder anderen Klick zu erhalten (wozu sonst betreibt man den Aufwand eines Blogs, wenn nicht, um wenigstens den ein oder anderen Leser damit zu erreichen?). Twitter bietet sich natürlich an, allerdings ist die beschränkte Länge von 140 Zeichen pro Nachricht nicht wirklich geeignet, komplette Blog-Beiträge zu wiederholen, aber das ist ja auch nicht beabsichtigt, denn schließlich sollen die Leute die Text im Blog lesen und nicht bei Twitter, um z.B. auch noch anderes im Blog zu entdecken.
Die Folge: Beiträge bei Twitter enthalten Links zu den eigentlichen Inhalten. Wie viele bzw. wie oft? Das hätte ich mir selbst nicht träumen lassen: An einem willkürlichen Tag mitten in der Woche zu einer willkürlichen Zeit habe ich mir spaßeshalber die ersten 250 Beiträge angesehen, die mir Twitter anzeigt, davon waren - fest halten - gerade einmal vier Tweets dabei, die keinen Link zu einer externen Seite beinhalteten! Zwei davon waren Re-Tweets irgend eines mehr oder minder lustigen Spruchs, einer ein nicht lustiger Witz und der vierte eine Art Werbung, bei dem man den Link offenbar vergessen hatte.
Twitter als Werbeplattform für Dinge, die eigentlich auf anderen Seiten passieren. Zugegebenermaßen ist die Auswahl der Leute, denen ich auf Twitter folge, sehr subjektiv, und vielleicht habe ich gerade nur die erwischt, die extrem viel zu bewerben haben, aber auch die (nicht mehr aktualisierten) "Top Tweets" zeigen ein sehr ähnliches Bild.

Trotzdem hält mich diese Erkenntnis nicht davon ab, weiter Links zu meinen Blogposts auf Twitter zu posten und zwar aus folgendendem Grund: Nur weil Twitter fast ausschließlich Werbung für fremde Inhalte enthält, muss man ja nicht davon ausgehen, dass es keine Leser gibt, die zwar nicht posten, Twitter aber als News-Aggregator verwenden, um sich über interessante Neuigkeiten auf anderen Seiten informieren zu lassen. Vielleicht ist das ja (mittlerweile) Sinn und Zweck von Twitter und nicht "eigener" Inhalt. Die Antwort auf die Titelfrage wird dadurch nicht beantwortet, sondern nur mit der Hoffnung verbunden, dass es möglichst viele sein werden.

Und damit es weiter viel Werbung auf Twitter gibt, direkt noch eine Empfehlung zur Automatisierung der Veröffentlichung seiner neuen Inhalte auf Twitter, ohne dass man Twitter tatsächlich einen Besuch abstatten muss: "If This Then That" macht das alles.

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