Selbst publizieren - für jeden

Mittlerweile rückt der Zeitpunkt einer Veröffentlichung als eBook näher, wenn ich mich auch noch mit Händen und Füßen dagegen wehre. Zuletzt aufgrund einer Erfahrung mit eben solchen Büchern.
Und zwar fiel mir ein Ratgeber in die Hände, der eben dieses Thema behandelte: Selbst Publizieren für jedermann. Dieser Ratgeber beschrieb zunächst einmal nur den Prozess, wie man sich ein eBook erstellt, ging dabei aber auch nicht über die Grundlagen hinaus, ähnliches habe ich hier beschrieben. Was dann allerdings über den Inhalt der zu veröffentlichten Bücher gesagt wurde, lässt einem die Haare zu Berge stehen: Zum einen wurde geraten, sich nicht um den Leser zu kümmern und nur das zu schreiben, was man selbst möchte, auf der anderen Seite wurde als Rezept für den Erfolgt unbedingt angeraten, den Markt zu analysieren und genau das zu schreiben, wofür es Lücken gibt. Was denn nun?
Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Rat für jeden, der aus einem inneren Bedürfnis heraus schreibt und nicht, um damit reich zu werden oder irgend jemand anderen zu befriedigen, überhaupt nichts taugt, war der Rest des Buches von ähnlichem Schlag. Letzten Endes riet der Autor jedem, es ihm gleich zu tun und auch ohne fundiertes Wissen Ratgeber zu verfassen, denn die ließen sich immer verkaufen. Es folgten Aufstellungen von Zahlenkolonnen, Gewinnmargen und ähnlicher Kram, der schnell überlesen wurde.

So sehr ich selbst mit dem Gedanken gespielt habe, einen Roman als eBook zu veröffentlichen (und diesen Plan auch noch nicht aufgegeben habe), so zweifelhaft scheint mir dieses Unterfangen jetzt fast schon zu sein. Wenn es wirklich sein muss, dass man mit seinem Roman mit Machwerken dieser Art konkurrieren muss, die - und genau darum geht es ja - völlig unkontrolliert auf den Markt geworfen werden, wie findet dann ein Leser überhaupt noch die Nadel im Heuhaufen?
Nur: Wenn die Alternative ist, überhaupt nichts, überhaupt niemals zu veröffentlichen.....

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Dieses Zitat ist offenbar nicht von Kafka